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KaZantip Festival
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Cosmique
quote:

Kazantip-Festival
Halbinsel Krim / Ukraine
Immer Juli bis Mitte August!


Kazantip, vier Wochen im ukrainischen Hochsommer. Woodstock auf Russisch. Sex, Drugs, Beach, wenig Schlaf und jede Menge Techno. Ein Paradies ohne moralische Grenzen. Nikita Marschunok ist der Erfinder des Kazantip-Festivals, der Präsident der Kazantip-Republik, Frauenheld, Windsurfer und Unternehmer. 1993 organisierte er einen Surfwettkampf auf der Krim, der mit einem Abschlussfest endete. Im Jahr darauf hatte sich bereits herumgesprochen, dass das Fest spannender war als das Sport-Event, genau wie Liebe machen mehr Spaß bringt als Wellenreiten: 2000 Leute tanzten die letzte Nacht durch. Wieder ein Jahr später entdeckte Nikita nur wenige Kilometer vom Partystand entfernt die Bauruine eines Kernkraftwerks, das nie ans Netz gegangen war und ließ in den folgenden Jahren bis zu 6000 Menschen zwischen Brennstabbecken und Kühlturm tanzen. 1998 war der Windsurf-Event endgültig tot, die Leute kamen nur noch wegen der Party und der Musik - der erste Mega-Rave der Ukraine war geboren. Nikita schrieb die Verfassung der Republik Kazantip, machte sich selbst zum Präsidenten, ein paar Freunde zu Ministern für Sound, gute Laune und Architektur. 2004 kamen fast 32.000 Party-People aus aller Welt um das sechs Hektar große neue Gelände am Strand des Dorfes Popevka der Kazantip-Republik 1 Tag ein bis vier Wochen zu bevölkern!






Europas einziger Staat, der seine Einwohner mit einem Liebes-Zentrum verwöhnt, ist so groß wie sechs Fußball-Felder, existiert nur vier Wochen im Jahr und lockt bis zu 32. 000 Besucher an. Über das „Kazantip“- Festival auf der Krim, Osteuropas Antwort auf Woodstock.
Manchmal macht es Swetlana traurig, dass ihr „Business“ so gut geht. Wenn junge, hübsche Paare Händchen haltend in der Warteschlange stehen, am Eingang, der heiße Momente verspricht: „Kamasutra-Zentrum“, steht da in großen Buchstaben. Man wird neidisch, wenn das Glück ständig an einem vorbeizieht. „Bin ich nicht selbst auch begehrenswert? Sehe ich nicht aus wie 18? Hat niemand Lust?“, fragt die 45-jährige Blondine, legt ihren runden Leib in Kurven und schüttet Wodka nach.


Svetlana vermietet ein Stückchen Paradies – stundenweise, für fünf Euro: 18 „Bungalows“ hat sie unter ihrer Aufsicht, Liebes-Boxen aus Holz und Leinen, drei mal drei Meter, bemalt mit Paaren in akrobatisch-obszönen Posen. Das Liebes-Zentrum kam ausgerechnet auf Drängen der Polizei zustande – die Ordnungshüter waren es leid, dass sich die Jugendlichen ständig vor aller Augen am Strand vergnügten. „Kazantip“ bereitet den Apparatschiks auf der Krim jedes Jahr Kopfschmerzen: Das Festival ist eine Mischung aus Musik-Event und Sündenbabel.


Keine Eltern da!

Als in Moskau noch Generalsekretäre und Prüderie herrschten und Paare in Hotels nur mit Trauschein gemeinsam in ein Zimmer durften, war Kazantip der erste Spielraum für freie Liebe: Kamasutra am Meer statt Enge im Plattenbau. Drogen statt Komsomol. Wodka Lemon statt Lenin und Buchweizengrütze. Techno statt Kalinka. Keine Eltern, nur Musik, Party, Drogen, Sex und Palmen beim größten Rave östlich von Berlin.

Doch ausgerechnet die Insel der Freiheit hat mit den Jahren starre Grenzen bekommen für die Jugendlichen der ehemaligen UdSSR. Statt Eintrittskarten gibt es Visa, statt Kassen Botschaften, statt Zäunen einen „Eisernen Vorhang“, statt Veranstaltern einen Präsidenten und Minister. Kazantip spielt Staat.

„Alles ist erlaubt“ gilt nur noch in den Reklame-Slo****. In Wirklichkeit halten es die „Bürokraten“ von Kazantip immer mehr mit ihren echten Vorbildern in Moskau, Minsk und Kiew – und machen den einfachen Bürgern das Leben schwer.

Nur wer Geld hat, darf sich frei fühlen – und ohne Schikanen den Zoll passieren: 30 Euro kostet ein „Dauervisum“ für vier Wochen. Tatjana ist zu arm für solchen Luxus. Mit 100 Dollar in der Tasche ist die Wirtschafts-Studentin auf die Krim gereist.

Wer einen alten, gelben Reisekoffer stets bei sich trägt, ist von der Visa-Gebühr befreit, hieß es in der Werbung – freier Eintritt für alle, die als lebende Reklame-Träger anreisen. Doch wie im richtigen Leben in der GUS sind Gesetze auch in Kazantip eine Frage der Auslegung. Um mehr „Visa-Gebühren“ zu bekommen, hat die Regierung die Einreisebestimmungen beschärft: Nur noch Koffer mit blanken Metallbeschlägen sind zur Einreise gültig. Tatjanas Kasten, extra auf dem Flohmarkt gekauft, hat aber schwarze Ecken.





Blut unter blasser Haut

Immer wieder schlägt das zierliche Mädchen mit einem Stein auf die Beschläge ein. Bis ihre Hände schmerzen. Doch die schwarze Farbe will sich nicht lösen. Tatjana versucht es mit Nitro-Verdünnung. Langsam kommt unter dem schwarzen Lack blankes Metall zum Vorschein – und rotes Blut unter Tatjanas blasser Haut. „Reine Schikane ist das“, erregt sich die junge Kiewerin, und blickt voller Sehnsucht Richtung Betonmauer – hinter der heiße Klänge hervordringen.

„Bevor ich mir die Hände ganz kaputt mache, versuche ich es jetzt einfach einmal!“ Tatjanas Widersacher liegt 50 Meter weiter auf der Lauer, hinter bauch-hohen Betonmauern: Ein dicker Sandstrand-Casanova mit grünen Tätowierungen an beiden Oberarmen und einem Gesicht, das schmierig glänzt, als habe er es mit Sonnenblumenöl eingerieben. Der Chef-Zöllner. Mit einer einzigen Handbewegung entscheidet er ganze Urlaubs-Schicksale. Cowboy nennt er sich. Zuhause in Moskau ist er Türsteher in einem Club. Mit seinem öligen Lächeln mustert er Tatjana aus: „Dein Koffer ist nicht schön genug; wenn Du Dir Make-up aufträgst, machst Du das auch nicht so schlampig! Mit so einem Koffer kommst Du hier nicht rein, meine Liebe!“

Tatjana strahlt den Zoll-Zerberus mit ihren großen braunen Augen an: „Aber ich habe mich doch so bemüht“. Widerwillig zückt «Cowboy“ seinen Stift und kritzelt wie ein Erstklässler ungelenk riesige Buchstaben in den Koffer: „Genehmigt. Cowboy“. Tatjana macht einen Luftsprung.

„Die strengen Zollkontrollen und die für Russen hohen Preise sind Filter, um unerwünschte Leute fernzuhalten“, versichert Nikita Marschunok, der „Präsident“ und Kazantip-Chef. Sechs Millionen Dollar Umsatz macht der Wahl-Moskauer mit dem Festival. „Es geht doch nur um das Wohl des Volkes. Ich persönlich brauche kein Geld! Ich investiere alles wieder in die Republik“, versichert der unrasierte „Staatschef“ in seinen Bermuda-Shorts.





http://www.kazantip.de/index.php?lng=de&item=4

http://www.hey-was-geht-ab.de/threa...tid=156#post156
TI - DaGo
Wenn ich das gerade richtig verfolgt habe, gibt es dazu später eine reprortage von FocusTV nach dem Spielfim heute auf ProSieben.

Falls es jemanden intressiert ...

quote:
07.08.2005, 22:15 Uhr
FOCUS TV
Magazin, Information, D 1996
Thema u. a.: Kult auf der Krim
Themen u. a.: Kult auf der Krim - Hinter den Kulissen eines etwas anderen Techno-Festivals / Geiz ist gar nicht gut - Die neue Schnäppchen-Mentalität in Deutschland und ihre Folgen / Verloren im All - Was der Kampf um die Discovery für die Zukunft der bemannten Raumfahrt bedeutet / Gold in der Kehle - Warum so genannte Mild-Biere den Markt erobern
Sav0n
Ist garnicht so lange her, da lief im TV ein Bericht darüber...hab ich mir angekuckt...
lotadeus
hätte lieber etwas über burnung man festival...
lotadeus
kam grad was in den pro7 nachrichten, macht hunger auf meeeer
dj_macgyver
bericht läuft gerade, zur info...

edit: und wieder vorbei...
XeCUTionER
der bericht sah nett aus..... interessant......
lotadeus
vom hören sagen her kenn ichs schon seit letztem jahr...burning man würd mich wohl doch eher reizen...
TI - DaGo
hab den bericht leider verpasst da ich den film "Contact" vorgezogen habe ^^ ... i luv SciFi
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